Um die Grundbedürfnisse der Einwohner in der Schweiz zu befriedigen, braucht es immer mehr Bauten.
Der Schweiz geht es gut. Seit bald 175 Jahren leben wir friedlich. Grosser Wohlstand ist entstanden. Dies wiederum hatte eine massive Bautätigkeit zur Folge, welche zunächst nach dem 2. Weltkrieg, aber vor allem ab ca. der Jahrhundertwende nochmals intensiviert wurde. Als Resultat verfügt die Schweiz heute über ein Baustoffvolumen von 3-4 Mia. Tonnen aus Hoch- und Infrastrukturbau.
Die Bevölkerung der Schweiz hat sich in den letzten hundert Jahren ca. verdoppelt. Das Baustofflager im Hochbau hat sich aber in der gleichen Periode verfünffacht.
Gemäss dem Schweizerischen Baumeisterverband wurde im Jahr 2021 so viel gebaut wie schon lange nicht mehr. Der Umsatz ist so stark gestiegen wie vor über 30 Jahren. Bei der momentanen Bautätigkeit ist nicht davon auszugehen, dass diese Mengen rasch sinken. In der Schweiz wird verdichtet. Gutes Beispiel dafür ist das Quartier Glasi in Bülach. Die Gebäude wachsen in die Höhe und die Tiefe. Für die Höhe stehen zum Teil alternative Baustoffe wie Holz zur Verfügung. Für die Tiefe ist heute nur Beton anwendbar. Auch die notwendige Erdbebensicherheit und Brandschutz sorgen dafür, dass zukünftige Gebäude leider nicht nur aus Holz, Stroh und Lehm gebaut werden können.
Die Verwertung der mineralischen Bauabfälle ist in der Richtlinie für die Verwertung mineralischer Bauabfälle des Bundesamts für Umwelt (BAFU) geregelt. Diese werden in den SIA Normen konkretisiert.
Die neue Wohnung auf dem Dach
Unsere vorhandenen Bauzonen sind endlich. Zudem hat sich die Schweizer Bevölkerung an der Urne gegen die fortschreitende Zersiedlung der Landschaft ausgesprochen. Die Zauberformel lautet: verdichtetes Bauen oder Siedlungsentwicklung nach innen.
Heutzutage ist bereits bei der Planung eines Neubaus wichtig, die Prinzipen der Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen. Ziel ist beim Bau eines Gebäudes 100 % Sekundärbaustoffe zu verwenden und somit einen geringeren CO2 –Fussabdruck zu erreichen.
Auch der Innenausbau muss so gestaltet werden, dass er am besten wiederverwendet, aber sicher werterhaltend wiederverwertet werden kann. Beispielsweise werden Badezimmerplatten aus Sekundärrohstoffen verwendet.