AUFBEREITUNG / POSTEN 7

Aufbereitungstechnologien

Die Aufbereitung von Bauabfällen hat den Zweck, Schadstoffe und Fremdstoffe zu entfernen und eine hochwertige Qualität von Sekundärrohstoffen (recycelte Rohstoffe) herzustellen.

 

Heute wird vor allem Asphalt, Betonabbruch, Mischabbruch und Bausperrgut aufbereitet. Dies erfolgt entweder direkt auf der Baustelle oder in jeweils spezialisierten Anlagen. Im Gegensatz zum Sortieren vor Ort sind fixe Anlagen in der Lage Sekundärrohstoffe qualitativ hochstehend aufzubereiten, bis sie gleiche technische Eigenschaften wie Primärbaustoffe (Baustoffe, welche direkt abgebaut werden) ausweisen.

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Betonabbruch kann zu 100% wiederverwendet werden.

Betonabbruch sind mineralische Bauabfälle aus dem Rückbau von Gebäuden und können relativ einfach aufbereitet werden. Nur die dazu notwendigen Anlagen sind leider gross. Zunächst muss der Betonabbruch, welcher in Stücken bis zu 1 Meter angeliefert wird, gebrochen werden. Danach erfolgt die Sortierung nach Korngrössen. Anschliessend wird das Material gereinigt und kann wieder für die Betonproduktion verwendet werden.

Mischabbruch wird heute meist deponiert oder minderwertig wiederverwendet (Downcycling).

Die Aufbereitung von Mischabbruch ist aufwendiger. Wird die gleiche Aufbereitungstechnologie wie beim Betonabbruch verwendet, bestehen zwei Herausforderungen: Erstens wird das Material nicht so gut gereinigt wie Betonabbruch, da im Mischabbruch viel mehr Fremdstoffe enthalten sind. Und zweitens kann mit Mischabbruchgranulat nur minderwertiger Beton hergestellt werden, da die Backsteinstücke viel schwächer sind als richtige Steine. Die Aufbereitungstechnik muss daher stark verbessert werden, um alle Materialien zu trennen.

Hier auf dem Kreislauflehrpfad könnt ihr sehen, wie die Bauabfälle in hochwertige Sekundärrohstoffe verwandelt werden.

  1. Bauabfälle aus Mischabbruch, wenn Sie von der Baustelle kommen
  2. Aussortierte Fremdstoffe wie Gips, Holz, Alu, Eisen, Plastik, Kupfer und Elektrokabel
  3. Mischabbruch aussortiert
  4. Hochwertig aufbereitete Sekundärrohstoffe: Schwermineralik, Mischabbruchgranulat und Sand

Beim Bausperrgut besteht ein kleineres Potential zum Wiederverwerten.

Anlagen zu Aufbereitung von Bausperrgut verwenden unter anderem sogenannte Schwimm/Sink-Verfahren um Holz, Karton, Plastik, Gips, etc. auszusortieren. Der Restanteil muss von Gesetzes wegen deponiert werden. Hier könnten bessere Aufbereitungsverfahren eine Steigerung der Verwertung bringen. Allerdings ist die Materialmenge und damit das Potential gering.

Die Aufbereitung von Aushub ist aufwendig und lohnt sich nur ab einem höheren Verschmutzungsgrad.

Der saubere Aushub wird grösstenteils zur Wiederauffüllung von Kiesgruben verwendet. Jeder Aushub hat eine andere Qualität und kann nicht einfach in ein gefordertes Bauprodukt verwandelt werden. Je nach Aushubort ist zudem mehr oder weniger Feinanteil im Aushub enthalten, welcher zurzeit nicht verwertbar ist. Dieser Feinanteil kann ausgewaschen und deponiert werden. Dies führt aber zu sehr aufwendigen Aufbereitungsverfahren, welche sowohl wirtschaftlich wie auch ökologisch nicht sinnvoll sind.

Beim Asphalt besteht noch ein recht grosses Potential zum Wiederverwerten.

Bei neueren Asphaltanlagen kann der Altasphalt in einem gewissen Prozentsatz gleich miteingemischt werden. Er muss nur vorgängig gebrochen werden. Innovativere Asphalthersteller trennen die grösseren Steine mittels eines besonderen Brechverfahrens und einem Sieb ab. Die grösseren Steine werden vollständig zu neuem Asphalt, der Feinanteil wird thermisch verwertet. Insgesamt besteht beim Asphalt aber noch ein recht grosses Potential.