EINFÜHRUNG / POSTEN 4

Klimaveränderung

Die Klimaveränderung ist ein Fakt und wird uns stark beeinträchtigen und beschäftigen.

 

Die durchschnittliche Temperatur in der Schweiz hat seit Messbeginn im Jahr 1864 um 2 °C zugenommen. Der Anstieg in der Schweiz ist damit doppelt so hoch wie im globalen Mittel. Die steigenden Temperaturen lassen sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr mit natürlichen Faktoren wie z.B. Schwankungen der Sonnenstrahlung erklären. Neun der zehn wärmsten je gemessenen Jahre in der Schweiz wurden im 21. Jahrhundert registriert.

  • Die Sommertage mit Maximaltemperaturen über 25 °C haben zugenommen, während Frosttage mit Minimaltemperaturen unter 0 °C abgenommen haben
  • Weil die Niederschläge in Form von Schnee zurückgehen und die Sommer immer trockener und heisser werden, verlieren die Alpengletscher seit Mitte der 1970er-Jahre im Schnitt Jahr für Jahr 1 % ihres Volumens. Setzt sich dieser Trend fort, drohen 50–90 % der Alpengletscher bis 2050 ganz zu verschwinden.
  • Die Vegetationsperiode hat sich seit den 1960er Jahren um etwa zwei bis vier Wochen verlängert.
  • Die Niederschläge im Winterhalbjahr nahmen im Laufe des 20. Jahrhunderts im nördlichen und westlichen Alpenraum um 20–30 % zu.

 

Es gibt auch erste Anzeichen, dass sich extreme Ereignisse häufen. So haben seit 1901 sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Starkniederschlägen an über 90 % der Messstationen zugenommen.

Erfahren Sie hier mehr

Wenn die weltweiten Treibhausgasemissionen weiterhin ungebremst ansteigen, dürften bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts laut Klimaszenarien die jahreszeitlichen Mitteltemperaturen in der Schweiz um etwa 2–3.3 °C gegenüber der Periode 1981–2010 zunehmen, bis zum Ende des 21. Jahrhunderts um etwa 3.3–5.4 °C.

Unter Szenarien mit einer drastischen Verminderung der Emissionen (bei denen schliesslich auch CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird), könnte sich die Erwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts bei 0.6–1.9 °C stabilisieren.

Die Sommer werden gemäss Modellrechnungen trockener und die Abflussregimes dürften sich verändern. Zudem muss die Schweiz mit fortschreitenden Veränderungen der Wetterextreme rechnen, beispielsweise mit mehr Hitzewellen und Starkniederschlagsereignissen und weniger Kälteperioden.

Jeder Schweizer verursacht 15 Tonnen CO2 pro Jahr!

Die innerhalb der Schweiz 2019 in die Atmosphäre ausgestossene Menge an Treibhausgasen entspricht 50 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten bzw. 6.5 Tonnen CO2 pro Jahr und Kopf, wobei der internationale Flug- und Schiffsverkehr nicht einmal eingerechnet ist.

Addiert man allerdings die durch Importgüter im Ausland und den internationalen Flug- und Schiffsverkehr verursachten Emissionen hinzu, beläuft sich das Total der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen mit 15 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2015 auf mehr als das Doppelte. Damit liegt der sogenannte Treibhausgas-Fussabdruck der Schweiz deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von knapp 6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Kopf. Den von der planetaren Belastbarkeitsgrenze ableitbaren Schwellenwert von höchstens 0.6 t CO2-Äquivalente pro Kopf und Jahr übersteigt er sogar um das Mehrfache.

Von den gesamten Treibhausgasemissionen in der Schweiz werden verursacht:

  • 32% durch den Verkehr (ohne internationaler Flug- und Schiffsverkehr)
  • 24 % durch Gebäude
  • 24 % durch die Industrie
  • 19 % durch die Landwirtschaft und Abfallbehandlung sowie den Ausstoss von synthetischen Gasen.

 

Die Entwicklung in der Schweiz läuft nicht in allen Sektoren gleich. Die Emissionen aus dem Verkehr gehen erst seit wenigen Jahren leicht zurück. Sie liegen 2019 immer noch 1% über dem Niveau von 1990. Hingegen konnten die Emissionen in den Sektoren Gebäude und Industrie um 34% beziehungsweise 14 % gegenüber 1990 gesenkt werden.