Die Schweiz hat einen hohen Rohstoffverbrauch. Grund dafür ist einerseits die Zunahme der Gesamtbevölkerung, andererseits das hohe Pro-Kopf-Einkommen und der damit verbundene umfangreiche Konsum und sowie die Bautätigkeit.
Das hohe Konsumniveau wird sich mit dem Wirtschaftswachstum künftig tendenziell erhöhen. Ohne Entkoppelung von Konsum und Rohstoffverbrauch wird der Rohstoffbedarf tendenziell zunehmen. Der steigende Konsum ist zurückzuführen auf:
• die technologische Entwicklung
• gesellschaftliche Veränderungen und Trends (neue Produkte)
• sich immer rascher ablösende Produktegenerationen
• schneller wechselnde Modetrends (fast fashion)
• Tiefpreisstrategien und umfangreiche Sortimente
Die Konsumbereiche Wohnen, Ernährung und Mobilität machen derzeit rund 70% der Umweltbelastung des schweizerischen Konsums aus. Die Gesamtmenge der Rohstoffe, die in der Schweiz oder im Ausland benötigt werden, um die schweizerische Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zu decken, nimmt kontinuierlich zu. Die Umweltbelastung aus der Bereitstellung der Rohstoffe fällt aufgrund des hohen Importvolumens zu 75% im Ausland an.
Der Rohstoffverbrauch ist zwischen 2000 und 2015 um ca. 6% auf unter 17 t pro Kopf und Jahr gesunken. Mit diesem Wert liegt der sogenannte Material-Fussabdruck der Schweiz aber noch immer deutlich über dem Durchschnitt der EU-Länder (EU28-Wert) von 14 t pro Kopf und Jahr. Kies, Sand und andere nichtmetallische Mineralien tragen mit einem Anteil von über 40% mengenmässig am stärksten zum Material-Fussabdruck der Schweiz bei.