AUFBEREITUNG / POSTEN 7

Aufbereitung von Mischabbruch

Mischabbruch wird heute meist deponiert oder minderwertig wiederverwendet (Downcycling).

Die Aufbereitung von Mischabbruch ist aufwendiger. Wird die gleiche Aufbereitungstechnologie wie beim Betonabbruch verwendet, bestehen zwei Herausforderungen: Erstens wird das Material nicht so gut gereinigt wie Betonabbruch, da im Mischabbruch viel mehr Fremdstoffe enthalten sind. Und zweitens kann mit Mischabbruchgranulat nur minderwertiger Beton hergestellt werden, da die Backsteinstücke viel schwächer sind als richtige Steine. Die Aufbereitungstechnik muss daher so verbessert werden, dass sicher alle Fremdstoffe entfernt, aber auch die weniger druckfeste Mineralik ausgelesen wird.

Machen Sie sich selbst ein Bild hier auf dem Kreislauflehrpfad, wie die Bauabfälle in hochwertige Sekundärrohstoffe verwandelt werden.

  1. Bauabfälle aus Mischabbruch, wenn sie von der Baustelle kommen
  2. Aussortierte Fremdstoffe wie Gips, Holz, Alu, Eisen, Plastik, Kupfer und Elektrokabel
  3. Mischabbruch aussortiert
  4. Hochwertig aufbereitete Sekundärrohstoffe: Schwermineralik, Mischabbruchgranulat und Sand

Erfahren Sie hier mehr

Mischabbruch ist eine Mischung von Beton, Backstein, Kalksandstein und Natursteinmauerwerk. Mischabbruch kann Fremdstoffe wie Ausbauasphalt, Holz, PVC, Isolationsmaterial, Gips, Leichtbeton enthalten.

Mischabbruchgranulat sind aufbereite Bauabfälle aus Mischabbruch aus dem Rückbau von Gebäuden. Mischabbruchgranulat ist befreit von Fremdstoffen wie Ausbauasphalt, Holz, PVC, Isolationsmaterial, Gips, Leichtbeton. In verschiedenen Korngrössen stehen die Mischabbruchgranulate für die Produktion von Sekundärbaustoffen bereit. Auf dem Kreislauflehrpfad sehen Sie Mischabbruch beim Posten 8.

Eine Anlage speziell für Mischabbruch mit dem Namen EbiMIK «Eberhard Materialen im Kreislauf» hat im Herbst 2021 in Oberglatt den Betrieb aufgenommen. Dabei sortieren Roboter mit künstlicher Intelligenz die Bauabfälle entsprechend. Eine neue und effiziente Verfahrenstechnik kommt zum Einsatz. Zuerst werden die Materialien mit einem Umschlagbagger vorsortiert und mit dem massiven Sizer grob zerkleinert. Danach befreien zwei Roboterlinien mit je drei Greifarmen die mineralischen Stoffe von Fremdstoffen wie Plastik, Gips, Holz, Leichtmetallen usw. Die künstliche Intelligenz der Roboter erkennt die Materialien über die vier Sensorboxen mit Metalldetektor, Farberkennung und Laserscanner. Diese identifizieren die einzelnen Objekte auf dem Förderband und die Greifer befördern die Teile mit atemberaubender Geschwindigkeit in die entsprechenden Abwurfschächte. Sie benötigen für eine Bewegung nur knapp 2 Sekunden. Das heisst, die ganze Anlage kann pro Stunde rund 12’000 Objekte mit einem maximalen Stückgewicht von 30 Kilogramm aussortieren. Das ist weit über den menschlichen Fähigkeiten. Die Roboter gewährleisten rund um die Uhr eine konstante Leistung und eine verlässliche Qualität.

Anschliessend gelangen die Sekundärrohstoffe ins Rohstofflager, wo sie je nach Anwendung nachträglich weiter fraktioniert werden. Das EbiMIK kann pro Tag 1'500 - 2’000 Tonnen Mischabbruch aufbereiten. Die Anlage generiert zwei mineralische Fraktionen: Schwermineralik und Mischabbruchgranulat.

Die Schwermineralik ist bezüglich Qualität zwischen Betongranulat und Primärgesteinskörnung anzusiedeln. Sie zeichnet sich durch ihre hohe Dichte und Homogenität aus und ist fremdstofffrei. Mit der Schwermineralik aus dem EbiMIK wird die Produktion von Recyclingbeton noch einfacher. Damit lassen sich noch höherwertige, zirkuläre Baustoffe herstellen.