EINFÜHRUNG / POSTEN 4

Umweltauswirkungen

Die Umweltauswirkung eines Abfallstroms zeigt auf, wie stark dieser Stoffstrom die Umwelt insgesamt belastet. Die effektive Umweltauswirkung eines Abfallstroms ergibt sich aus dessen Menge multipliziert mit der spezifischen Umweltbelastung.

 

Die Umweltauswirkungen werden mit sogenannten Umweltbelastungspunkten berechnet. Eine Tonne Altbatterien hat z. Bsp. eine spezifische Umweltbelastung (UBP) von 25 Millionen UBP/Tonne. Eine Tonne Aushub verursacht nur eine Umweltbelastung von 75'000 UBP. Daher entsprechen ca. 300 Tonnen Aushub der Umweltbelastung von einer Tonne Altbatterien.

Die Jahresmenge eines Abfallstroms multipliziert mit der spezifischen Umweltbelastung ergibt dessen jährliche Umweltauswirkung. Dadurch kann eine Rangliste der Umweltauswirkung der Abfälle der Schweiz errechnet werden. Die Chemieabfälle generieren die grösste Umweltauswirkung. Dann kommt wegen der sehr grossen Menge bereits der Aushub. Weiterhin grosse Umweltauswirkung haben Altlasten, d.h. Abfälle aus Aufräumarbeiten von Industriestandorten und die Inertstoffe aus dem Bauwesen.

Werden die Abfälle zudem nach Sektor gegliedert (farbliche Kennzeichnung) und deren Umweltauswirkung aufsummiert, zeigt sich, dass die Bauabfälle schweizweit ca. 50% der Umweltauswirkung ausmachen. Die Industrieabfälle verantworten ca. 30% und die Haushaltabfälle ca. 20% der Umweltauswirkung. Sind die Altlasten dereinst alle saniert, stammen sogar ca. 2/3 der Umweltauswirkung aus den Bauabfällen.

 

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Die Umweltbelastungspunkte (kurz UBP) quantifizieren die Umweltbelastungen durch die Nutzung von Energieressourcen, von Land und Süsswasser, durch Emissionen in der Luft, in Gewässern und im Boden, sowie durch die Beseitigung von Abfällen.

Die Umweltbelastungspunkte sind auch unter dem Begriff «Methode der ökologischen Knappheit» bekannt und zeigen ein vollständiges Bild der Umweltauswirkungen, basierend auf der Schweizerischen Umweltpolitik. Sie sind nicht vergleichbar mit den verschiedenen in Europa vorkommenden Umweltbelastungsbewertungen.

Nebst der Tatsache, dass insbesondere der Deponieraum für Bauabfälle in der Schweiz äusserst knapp ist, gilt es deren riesigen Mengen und Umweltgefährdungspotential zu beachten.

Die spezifische Umweltbelastung der Bauabfälle, welche zum Beispiel in Umweltbelastungspunkte (UBP pro Tonne) gemessen werden kann, ist eher gering. Ausser wenigen Fraktionen wie das Bausperrgut und die Abfälle aus der Schadstoffsanierung von Gebäuden könnten sie problemlos deponiert werden. Siedlungsabfälle – ausser Hauskehricht – fallen in relativ geringeren Mengen an, sind aber umwelttechnisch problematischer.

Die Umweltbelastung im Baubereich beträgt pro Jahr 57 Billionen Umweltbelastungspunkte, wovon der überwiegende Anteil (56%) nicht durch Material- sondern durch den Energieverbrauch verursacht wird. Daher erstaunt es nicht, dass sich der energieintensive Betrieb des Bauwerks Schweiz (Heizen, Kühlen, Lüften etc.) stärker auf die Umwelt auswirkt als seine Erstellung.

Emissionen bedeutet allgemein die Aussendung von Teilchen, Stoffen, (Schall-)Wellen oder Strahlung in die Umwelt. Sie entstehen bei all unseren Tätigkeiten. Neben den bekannten Treibhausgasemissionen gibt es auch andere Emissionen, welche der Umwelt schaden und das Klima verändern.

Es gibt Emissionen aus der Natur wie beispielsweise Russ aus Vulkanausbrüchen oder CO₂ aus Waldbränden. Und es gibt vom Menschen verursachte Emissionen. Die Ursachen sind zum Beispiel Feinstaub, CO₂ und F-Gase aus Verkehr sowie Wärme- und Stromerzeugung oder Methan aus der Tierhaltung, sowie Abfälle aller Arten. Zu den bekanntesten Emissionen gehören die CO2 Emissionen der Menschheit.

Es gelangen insgesamt wenig Kunststoffabfälle in die Umwelt. Mikro-Kunststoffe dagegen werden viel an die Umwelt abgegeben. Die Auswirkungen davon sind noch ungeklärt.

Auch wenn insgesamt in der Schweiz wenig Kunststoffabfälle in die Umwelt gelangen, werden erstaunliche Mengen Mikro-Kunststoffen wie zum Beispiel Pneuabrieb, Verwitterung von Farben oder Textilienverschleiss in die Umwelt (Luft, Boden Wasser) abgegeben. Die Auswirkungen dieser Mikro-Kunststoffteile in der Umwelt sind weitgehend noch ungeklärt.

Littering ist unnötig, hässlich und teuer. Jeder kann Littering vermeiden.

Das Littering, das unbedachte Fallen- oder Liegenlassen von Abfall, ist eine zunehmende Erscheinung, die zusätzlichen Aufwand für die Abfallentsorgung erfordert. Littering verursacht in der Schweiz jährlich Kosten von rund CHF 200 Mio. Dazu kommt der Imageschaden, der für die Schweiz als Land entsteht.

Food Waste ist ein ernstes ökologisches Problem. Jeder kann Food Waste vermeiden.

In der Schweiz fallen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Feld bis auf den Teller, jedes Jahr über 2 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Rund 70% dieser Abfälle sind vermeidbar. Dieser „Food Waste“ ist nicht bloss ethisch bedenklich, sondern angesichts der erheblichen Umweltbelastung durch die Nahrungsmittelproduktion ein ernstes ökologisches Problem.